Von toten Pferden und dem Land der Canyons

Um 7:00 Uhr war ich wach und setzte mich mit einem Kaffee in einen Campingstuhl vor den RV und schaute dem Treiben auf dem Campground zu. Aus allen Zelten krochen so langsam die Menschen und ich staunte, wie viele Kinder so aus einem Zelt kommen konnten. Trotz der vielen kleinen Kinder wurde es aber nicht laut. Am Morgen zuzuschauen, wie die Welt um mich herum langsam erwacht, gehört zu den schönsten Momenten in den Urlauben.

Um 10am machten wir uns dann schließlich -natürlich nach einem leckeren Frühstück- auf den Weg. Zuerst hielten wir jedoch noch einmal im Visitor Center an, denn die Großen hatten ihr erstes Junior Ranger Programm ausgefüllt. Nach dem obligatorischen Schwur so richtig mit einer Hand auf dem Herz und einer in der Luft, 

I promise to protect the wildlife and nature…

bekamen die Beiden ihren Junior Ranger Stern. Marwin bekam einen allgemeinen State Park Button, aber eben keinen „Sheriff-Stern“, was zu großem Unmut führte. Er durfte hier nicht am Junior Ranger Programm teilnehmen, da das Mindestalter 5 Jahre war. Bei den folgenden Parks lernte ich und fragte erst nach dem Mindestalter und hier und dort alterte Marwin mal schnell um 1 Jahr oder so.

Dann machte wir uns auf den Weg nach Moab. Endlich auf der I70 hatte ich auch nach Tagen mal wieder eine Mobilfunknetz-Verbindung. Wir fuhren erst einmal am Abzweig zum Canyonlands NP vorbei. Wir benötigten wieder einmal Wasser, außerdem brauchte ich noch eine Cortisoncreme für Marwin, der trockene Hautstellen bekommen hatte. Natürlich nahmen wir uns dann auch noch gleich Getränke bei Starbucks mit, der ja eine kleine Filiale im Citymarket in Moab hat.

Blick Richtung ArchesBaumgerippeDann ging es aber sofort zurück Richtung Canyonlands National Park - jedoch über einen Umweg zum Dead Horse Point State Park. Ich hatte für diese Nacht auf dem dortigen Campground gebucht und wollte wissen, wie lange ich von dort zum Trailhead des Mesa Arch benötigte. Ich wollte am nächsten Morgen den Sunrise dort fotografieren.

Basin OverlookDer Name des Parks kommt nicht von ungefähr. Im 19. Jahrhundert wurde diese vorstehende Hochebene als natürliche Koppel benutzt. Die teilweise nur 27m breite Verbindungstelle zum angrenzenden Hochplateau wurde mit Ästen und Stämmen versperrt. Nur die "guten" Pferde, die man z. Bsp. zur Züchtung benutzte, wurden mitgenommen. Die zurückgebliebenen Pferde fanden kaum Nahrung und Wasser. Den durch die steil abfallenden Klippen nicht erreichbaren Colorado River vor Augen sind die Tiere verhungert und verdurstet.

Schon einmal im State Park nahmen wir auch gleich die 3 (!) Junior Ranger Programme mit, mit denen sich meine Kids an den Tisch zurückzogen, während ich rüber zum Canyonlands NP fuhr. Auch dort stoppte ich erste einmal am dortige Visitor Center: Einholen von Informationen/ Karten (durch die Planänderung waren wir hier früher am Tag angekommen als erwartet und hatten somit noch Zeit ein wenig diesen NP zu erkunden) und natürlich Junior Ranger Programme.

Hier haben Green River und Colorado tiefe Einschnitte (Canyons) in das Colorado Plateau geschnitten und damit den Park in drei Hauptbereiche aufgeteilt:

  • Island in the Sky
  • The Needles (welches wir 5 Jahre später besuchen würden)
  • The Maze

Ich beschränkte mich an diesem Tag mit Rücksicht auf die Jungs auf das Abfahren der verschiedenen View Points im National Parks:

Grand View Point Overlook :

Grand View Overlook  Grand View Overlook

Green River Overlook:

Green River OverlookGreen River Overlook

Shafer Trail:

Shafer TrailShafer Trail

Und die kurze Wanderung von 800 Yards zum Upheaval Dome.

Upheaval Dome

Dead-Horse-PointDann ging es schon wieder rüber in den Dead Horse Point State Park und dort erst einmal zum Overlook. Die untergehende Sonne tauchte die Landschaft in ein schönes Licht.

Dead-Horse-PointDead-Horse-Point

So war es dann auch beinahe 8pm bis wir endlich bei unserer Site auf dem wirklich sehr schönen Campground ankamen. Für die Zeltcamper gab es verschließbare Schränke und die Sitzplätze waren überdacht und hatten sogar Licht.

Sonnenuntergang vom FeinstenSonnenuntergang vom FeinstenWir hatten einen gigantischen Sonnenuntergang. Und während Marwin freiwillig nach dem Essen ins Bett ging, machten Kevin, Justin und ich es uns mit Cola und Sprite in den Campingstühlen bequem, bestaunten das Spektakel am Himmel, wo eine Sternschnuppe nach der anderen zu sehen war und amüsierten uns über unsere Nachbarn, die mit einem haushohen Zelt mit mehreren Kabinen angereist waren und dies dann noch im Dunkeln aufbauen mussten.

  • Gefahrene Meilen: 201,5 mi
  • Zeit unterwegs: 10 h
  • Campground: Dead Horse Point State Park
  • Besonderheiten: Gigantischer Sonnenuntergang, Sternschnuppen und ein sehr schöner Campground